![Das Alte Land mit seiner typischen Kulturlandschaft und Architektur will Welterbe werden]()
bc. Jork. Bis das Alte Land als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wird, ist es noch ein steiniger Weg. Ende des Jahres oder Anfang 2014 entscheidet sich, ob es das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas auf die nationale Vorschlagsliste schafft. Derzeit fahren die Kommunen und der Welterbe-Verein verstärkt PR-Kampagnen (siehe Extra-Kasten), um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. Das WOCHENBLATT sprach mit Horst Wadehn, Vorsitzender des Vereins „UNESCO-Welterbestätten Deutschland“, über Chancen und Risiken einer Ernennung.
WOCHENBLATT: Wie würde eine Region wie das Alte Land von einem Welterbe-Status profitieren?
Horst Wadehn: Jede Region oder auch jede UNESCO-Welterbestätte profitiert von der Ernennung als UNESCO-Welterbe, egal, ob Kultur- oder Naturerbe. Ganz wesentlich ist, dass die Verantwortlichen, insbesondere die Tourismusverantwortlichen, das Thema mit viel Leidenschaft entsprechend transportieren. Dazu gehört unbedingt, dass die Bürgerschaft sich mit dem UNESCO-Welterbe identifizieren sollte.
WOCHENBLATT: Können Sie Beispiele geben, wie sich das Touristenaufkommen bei anderen Welterbestätten erhöht hat?
Wadehn: Das Tourismusaufkommen hat sich im Bereich einer jeden Welterbestätte erhöht, zwar nicht mit großen Schritten, sondern mit vielen kleinen.
WOCHENBLATT: Gibt es auch Beispiele, bei denen die Ernennung zum Welterbe keine touristischen Effekte nach sich gezogen hat?
Wadehn: Mir sind keine Stätten bekannt, deren Besucherzahlen zurückgegangen sind.
WOCHENBLATT: Wenn das Alte Land tatsächlich Welterbe wird: Kommen die Touristen automatisch?
Wadehn: Automatisch werden wohl niemals Touristen kommen, dazu gibt es zu viele Anbieter und tolle Angebote. Um einen touristischen Erfolg zu erzielen, bedarf es eines gehörigen Engagements aller, die mit dem Thema Tourismus befasst sind. Dazu gehört auch ein entsprechendes finanzielles Engagement. Aber nicht nur...