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Kämpfen für die Erststimme: FDP-Bundestagskandidatin Nicole Bracht-Bendt im WOCHENBLATT-Interview
os. Buchholz. Seit vier Jahren sitzt Nicole Bracht-Bendt (54) für die FDP im Bundestag. Bei der Bundestagswahl am 22. September tritt die Buchholzerin als Direktkandidatin im Landkreis Harburg gegen Michael Grosse-Brömer (CDU) und Svenja Stadler (SPD) an. Im Interview mit WOCHENBLATT-Redakteur Oliver Sander spricht die gelernte Tischlerin und Mutter von zwei Söhnen über ihre Pläne.
WOCHENBLATT: Wann haben Sie sich entschieden, als Direktkandidatin für den Bundestag anzutreten?
Nicole Bracht-Bendt: Das war direkt nachdem ich bei der Kandidatur um den Listenplatz 5 in Niedersachsen durchgefallen bin. Ich möchte gerne meine erfolgreiche Arbeit in Berlin fortsetzen, zumal gerade meine Themenbereiche - die Familien- und Seniorenpolitik - immer wichtiger werden.
WOCHENBLATT: Sind Sie noch verärgert darüber, dass Sie keinen sicheren Listenplatz erhalten haben?
Bracht-Bendt: Ich hege keinen Groll. Ich bin für mein eigenständiges und kritisches Verhalten bei den vermeintlichen Euro-Rettungsmaßnahmen abgestraft worden. Ich betone, dass ich weder gegen Europa noch gegen den Euro bin. Die kaum noch zu durchblickenden Euro-Rettungsmaßnahmen haben mit unverantwortlichen Risiken für unseren Haushalt und damit für die künftigen Generationen nur Zeit gekauft, die aber nicht genutzt wurde zur Problemlösung. Gerade jetzt sehen wir doch, dass die Krise uns wieder packt. Die Krise ist nicht wieder da, sie war nie weg. Im Fall Griechenland wurden angekündigte Sanktionen nicht umgesetzt. Das kritisiere ich.
WOCHENBLATT: Wie sehen Sie Ihre Chancen gegen Michael Grosse-Brömer und Svenja Stadler?
Bracht-Bendt: Ich führe unter dem Motto "Ehrlich, eckig, echt" einen direkten Erststimmen-Wahlkampf. Die beiden anderen sind Mitbewerber. Ich rechne mir gute Chancen aus, gerade weil ich mir in den vergangenen vier Jahren treu geblieben bin...